Wirkungsorientierte Evaluation, Monitoring und Ombuds-/Vertrauensfunktion (WEMO)

Das Land Sachsen-Anhalt hat Zoom – Sozialforschung und Beratung GmbH mit dem Forschungs- und Entwicklungsprojekt WEMO (Wirkungsorientierte Evaluation, Monitoring und Ombuds-/Vertrauensfunktion) beauftragt. Sachsen-Anhalt will damit die Grundlage legen, das bestehende Hilfesystem für gewaltbetroffene Frauen und ihre Kinder im Sinne eines umfassenden Gewaltschutzes gemäß der Istanbul-Konvention weiterzuentwickeln. Das Projekt baut auf einer Bestandsaufnahme und Bedarfsexploration des Hilfesystems in Sachsen-Anhalt von Zoom aus dem Jahr 2021 auf. Das Vorhaben rückt vor allem die bei den Zielgruppen angestrebten Wirkungen der Angebote des Hilfesystems in den Fokus. Im Projekt geht es primär um die Versorgung mit und Qualität der spezialisierten Hilfsdienste. Es gibt drei Teilvorhaben, die eng miteinander verknüpft sind und aufeinander aufbauen:

I Zielgruppenorientierte Wirkungsevaluation: In diesem Teilvorhaben werden die aktuellen Wirkungen des Hilfesystems auf Nutzerinnen wie auch auf potenzielle Nutzerinnen untersucht. Dabei interessieren die Zugangswege und Motive für Inanspruchnahme und Nicht-Inanspruchnahme ebenso wie die Erfahrungen mit den Hilfen und ihre Wirkungen. Dafür werden Onlinebefragungen und Interviews mit Nutzerinnen und Nichtnutzerinnen sowie Fachkräften aus allgemeinen und spezifischen Hilfeeinrichtungen geführt.

II Konzeption eines wirkungsorientierten Monitorings: In diesem Teilvorhaben wird ein Konzept für ein wirkungsorientiertes Monitoring entwickelt. Es werden Vorschläge für Indikatoren, Datengrundlagen und Erhebungsmöglichkeiten erarbeitet und ein Konzept für die institutionelle Verankerung einer solchen Monitoringstelle entwickelt.

III Konzeption einer Ombudsfunktion: In diesem Teilvorhaben werden für gewaltbetroffene Frauen (und ihre Kinder) formalisierte Möglichkeiten geschaffen, die erhaltene Hilfe zu bewerten und sich bei akuten Vorkommnissen an eine Vertrauens- oder Ombudsstelle zu wenden.

Die Weiterentwicklung des Hilfesystems soll gemeinsam mit den Mitarbeiter*innen im Hilfesystem angegangen werden. Dafür soll eine beratende Begleitgruppe mit Vertreter*innen der verschiedenen Hilfeeinrichtungstypen eingerichtet werden, außerdem ist ein Workshop vorgesehen.

Den Erhebungen wird eine Explorations- und Recherchephase vorangestellt, in deren Rahmen Expert*inneninterviews geführt werden.

(Laufzeit 01/2024 – 10/2026)

Projektkoordination: Barbara Nägele

Koordination von Teilvorhaben: Nils Pagels, Sandra Kotlenga